Am Mittwoch, 13. November war die neue Leiterin der Schwenninger Museen, Frau. Dr. Martina Baleva, zu Gast beim Schwenninger Heimatverein. Sie folgte einer Einladung des Vereins. Zusätzlich wurden neben den Vorstands- und Beiratsmitgliedern auf ihren Wunsch hin auch interessierte Stadtführer hierzu eingeladen. Es ging um die Pläne zum neuen Museumsquartier am Standort "Altes Heimatmuseum"/Wilhelmspflege. Die Veranstaltung in unserem Hansjakob-Stüble war sehr gut besucht.
Frau Baleva erklärte, dass sie ein Museum mit überregionaler Bedeutung anstrebe und in Sachen Kultur eine Symmetrie zu Villingen erreichen wolle. Für das Museum der Zeit möchte sie verstärkt auf das Raumpotenzial des alten Heimatmuseums zurückgreifen, das, so hat sie ermittelt, eine Nutzungsfläche von über 1700 m² habe. Bei der Projektverwirklichung will sie auf zügige Vorgehensweise drängen und hofft, da sie von Natur aus ein sparsamer Mensch sei, mit dem vorgegebenen Budget auskomme. Leider sei derzeit das Heimatmuseum wegen technischer Mängel, wie Probleme mit der Brandmeldeanlage und defekten Steckdosen, aber auch aus Personalmangel, geschlossen. Das Uhrenindustriemuseum werde ebenfalls wegen Reparaturarbeiten an den Wasserleitungen voraussichtlich ab April 2025 für ein halbes Jahr geschlossen sein. Anschließend folgte eine rege Diskussion. Hier wurde unter anderem angeregt, dass ein Architektenwettbewerbs stattfinden und man sich nicht allein auf die messbare Zeit beschränken solle.
Bekanntlich ist das ursprüngliche Projekt „Bürkareal“ geplatzt und Stefan Rößler, Nachfolger von Dr. Hütt, hat unsere Stadt verlassen. Vorgesehen ist jetzt, dass das alte Schwenninger Heimatmuseum erhalten bleibt und durch einen Neubau auf dem Areal des alten Kindergartens „Wilhelmspflege“ ergänzt wird. Jetzt soll – und so hat es auch der Gemeinderat beschossen – hier das neue Museumsareal mit den Schwerpunktbereichen „Museum der Zeit“ (Heimatmuseum neu konzipiert) und „Museum der Gegenwartskunst“ (Galerie) entstehen. Auch ein Museumscafé sowie Veranstaltungs- und Vortragsräume sollen entstehen und auch der Muslenplatz soll in das Konzept mit eingebunden werden. Lediglich die Schauwerkstätten (Maschinensaal, Uhrenfertigung) verbleiben im Bürkareal.
Zur Person. Frau Martina Baleva ist im Jahre 1972 in Sofia/Bulgarien geboren. Von 1997 bis 2004 studierte sie an der Freien Universität Berlin Kunstgeschichte, Ost- und Südosteuropäische Geschichte und Klassische Archäologie. An der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg promovierte sie 2010 mit der Arbeit zu Kunst und Nationalismus auf dem Balkan im 19. Jahrhundert. Zwischen 2012 und 2017 war sie FAG Stiftungs-Assistenzprofessorin für Kulturelle Topographien Osteuropas im 19. und 20. Jahrhundert am Kompetenzzentrum Kulturelle Topographien der Universität Basel. Von 2019 bis 2024 hatte sie eine Universitätsprofessur für Kunstwissenschaft. Siehe auch https://martinabaleva.com/gelebt/