2021
100 Jahre
Schwenninger Heimatverein

Neben dem Franziskaner-Museum in Villingen und dem Uhrenindurstriemuseum in Schwenningen ist das Schwenninger Heimat- und Uhrenmuseum das 3. Museum im Bestand der Städtischen Museen Villingen-Schwenningen. Eigentlich sollte das Heimat- und Uhrenmuseum Ende 2020 geschlossen und in das  neu zu erstellende Museum auf dem Bürkareal integriert werden. Durch eine Petition unseres Vereins wurde erreicht, dass das Heimat- und Uhrenmuseum so lange geöffnet bleibt, bis das neue Museum auf dem Bürkareal fertiggestellt ist. Mit der Museumsleitung wurde vereinbart, zweimal monatlich sonntags 2 öffentliche  Führungen durch Stadtführer angeboten werden. Weitere aktuelle Informationen finden sie auf der neuen Homepage der Museums: www.heimatmuseum-schwenningen.de

Ein Highlight dieser neuen Homepage stellt die Rubrik "Museum digital" mit elf professionellen Kurzfilmen dar. In ihnen präsentieren Stadtführerinnen und Stadtführer ausgewählte Schätze des Museums. Als Teaser wollen sie neugierig machen und den Blick auf die Vielseitigkeit der Schwenninger Geschichte lenken.

Das Filmprojekt wurde mit großem Engagement der Projektgruppe Heimatmuseum in
Zusammenarbeit mit "Karger Film Kultur und Video" umgesetzt – ein Meilenstein der vor fast eineinhalb Jahren gegründeten Initiative. 

Direkt zu den Videos kommen Sie unter: www.heimatmuseum-schwenningen.de/digital

Hier noch der Link zu den Vorgängervideos die in Eigenregie erstellt wurden: https://www.youtube.com/channel/UCjZXc45YfBnpxDqKd2Y5Hjg

Das Heimat- und Uhrenmuseum ist eine Gründung unseres Vereins vom Jahr 1929. Seitdem ist das Schwenninger Heimatmuseum an der Kronenstraße, heute am Muslenplatz untergebracht. Den Zweiten Weltkrieg hat es, teilweise ausgeplündert, überstanden. Vieles, was nach dem Krieg, vor allem in den ersten 50-er Jahren eingebaut wurde, verdankte die Stadt dem Museumsförderer und Ehrenbürger Christian Link (1878 – 1955).

1949 zur nachkriegszeitlichen Neugestaltung des Heimatmuseums, stiftete er die Rekonstruktion eines Alemannen- und eines Römerwohnraumes. Dazu kam eine holzgetäferte Bauernstube, ein Biedermeier-Wohnraum und viele Einzelexponate. Die Möbel des Biedermeier-Zimmers stammten aus dem Besitz seiner Frau, weshalb die Stuckdecke das badische Wappen ziert. Die getäferte Bauernstube stammt aus dem Haus seines Urgroßvaters. Eine Sammlung alter Bibeln befindet sich heute im Stadtarchiv Villingen-Schwenningen.

Gerätschaften aus der bäuerlichen Zeit Schwenningens, zunächst im Heimatmuseum ausgestellt, kamen 1973 ins angemietete Bauernmuseum Mühlhausen. Ab Beginn 2012 hat der Freundeskreis Mühlhausen das Bauernmuseum übernommen. Die Exponate einer Glasausstellung im Heimatmuseum, ohne jeglichen gewerblichen Bezug zu Schwenningen, haben ehrenamtliche Helfer der IG Schwenninger Museen aufgenommen, archiviert und ausgelagert. Im Jahr 2006 entstand die Dauerausstellung über die alamannische Besiedlung Schwenningens. Im oberen Stockwerk befindet sich ein inzwischen restaurierter Teil der Hellmut-Kienzle-Uhrensammlung.

Umbauten des Treppenhauses und der Ausstellungsräume nach dem Zweiten Weltkrieg haben das Museum mehrfach verändert. Was hier in den 60-er Jahren und später entstand, entspricht nicht mehr den heutigen Vorschriften zum Brandschutz und ist auch nicht barrierefrei.

Ansonsten hat sich im Museum wenig verändert. Von der Alamannen-Ausstellung und der Hellmut-Kienzle-Uhrensammlung vielleicht abgesehen, ist das Museumskonzept, wenn man überhaupt von einem solchen reden kann oder will, inzwischen völlig veraltet.

Heutzutage verändern sich im Land zunehmend ehemalige Heimatmuseen zu Stadtmuseen, die mit neuartigen Konzepten und mit moderner Museumspädagogik Besucher anlocken.
Es geht dem Schwenninger Heimatverein vorrangig darum, das Heimat- und Uhrenmuseum zu erhalten und zu einem Stadtmuseum weiter zu entwickeln. Wir müssen zeitgemäße Präsentations-Konzepte erarbeiten, Leitthemen, die für die nächsten Jahrzehnte Bestand haben und in denen sich heute und in Zukunft Stadtbewohner und Besucher wiederfinden können.
Sicher dürfte es schwer werden, Museumsfreunde zu überzeugen, das bisher Gewohnte zu verlassen und mit moderneren Präsentationen neue und ungewohnte Sichtweisen auf die Geschichte Schwenningens zu eröffnen.

Es ist gerade die Darstellung der Schwenninger Stadtgeschichte, die im Heimat- und Uhrenmuseum am Muslenplatz bisher kaum stattfand und die dringend neu aufgegriffen werden muss. Das ist unser kultureller Auftrag für die nächsten Jahre!

Impressionen

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